Noch einmal zum Thema Russenpeitsche.
Da scrolle ich doch heute durch Facebook, und sofort fällt mir der Beitrag eines guten Kollegen auf. Denn dieser zitiert aus der heutigen Ausgabe der „Frankfurter Rundschau“ folgende Aussage von Dominik Jung:
(Zur Info, das ist der @WetterExperte [selbst gewählter Twitter-Handle, Anm.d.Red.], der immer dann in BILD & Co. auftaucht, wenn für wenig oder gar kein Geld irgendwas zum Wetter geschrieben werden soll. Weil das geht ja immer):
Friederike Tinnappel: „Sehr kaltes Frühlingserwachen“, Dominik Jung, Erfinder der „Russenpeitsche“, zum Temperaturentief, in: Frankfurter Rundschau (2018), Nr. 49, S. F13.
Erfunden in 2010? … Doch was ist das?
HUCH! Da ist ja schon eine Russenpeitsche! Und zwar im Archiv des Wetterzentrale-Forums vom 28. Oktober 2004!
„Russenpeitsche“ schon seit Ewigkeiten Spaßbegriff
Zur Erklärung: Viele Wetterinteressierte und auch gelernte Meteorologen tauschen seit Jahrzehnten Ihre Meinungen und Ihr Wissen im Forum der sogenannten Wetterzentrale aus. Das in der Optik eher angestaubt wirkende Forum ist dabei sowohl wertvolle Wissensdatenbank als auch eine Ansammlung von Blödsinn und fachlicher Diskussion (eben ein typisches Forum). Viele schreiben dort regelmäßig, noch mehr beteiligen sich sporadisch und einige sind auch nur als stille Leser zu Besuch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Forum nicht auch Herrn Jung geläufig ist.
Sie können bei Google auch einfach mal „russenpeitsche site:old.wetterzentrale.de“ eingeben, um noch mehr alte Beiträge über diese jungsche „Erfindung“ zu lesen! Dabei werden Sie auch bemerken, dass dieser Begriff von je her immer mit einer gewissen Ironie verwendet wurde. Ich lege Ihnen aber auch mal ans Herz, sich im „WZForum“ umzusehen, vielleicht auch einfach nach „Dominik Jung“ zu suchen.